Chronik
Wie alles begann....
Im Jahre 1868 wurde unter dem Wahlspruch
ALLEN WOHL UND NIEMAND WEHE
die "Große Meckenheimer Karnevalsgesellschaft" aus der Taufe gehoben, aus der sich später auch das Stadtsoldaten-Corps rekrutierte. Der erste Kommandant war Schneidermeister Nöten. Zum zweiten Kommandanten wurde der in Meckenheim wohnende und in der Bevölkerung sehr beliebte Fritz Fleischhauer bestellt. Als Fahnenträger fungierte zu dieser Zeit Wilhelm Füllenbach. Nach Fritz Fleischhauer übernahm Richard Küpper das Amt des Kommandanten. Ihm standen Josef Fleischhauer und Jean Lanzerath als Fahnenoffiziere zur Seite. Als vierter Kommandant trat Jean Lanzerath das Kommandantenamt an. Seine Amtszeit wurde jedoch von den Ereignissen zwischen 1914 und 1920 überschattet und unterbrochen. Zu erwähnen ist noch, dass
seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim im Jahre 1900 von dieser auch das Corps gestellt wurde.
In der Besatzungszeit nach dem ersten Weltkrieg gingen sämtliche Unterlagen mit Uniformen und Vereinsfahne in den "Besitz" der Besatzung über, die wohl annahm, dass es sich hier um die Ausrüstung eines preußischen Traditionsregiments handelte. Als Schultheiß der "Großen Meckenheimer K.G." fungierte zu dieser Zeit Jean Ruland. Bedingt durch die Beschlagnahme der Uniformen und Unterlagen ruhte das Vereinsleben für kurze Zeit. Im Jahre 1920 wurde unter dem Kommandanten Jean Lanzerath die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen.
Im Jahre 1928 feierte die "Große Meckenheimer K.G." ihr 60jähriges Jubiläum. Fünf Jahre später, 1933, kam es aus heute nicht mehr interessierenden Gründen zu Querelen, die dazu führten, dass sich Teile des Corps abspalteten - die Geburtsstunde der Prinzengarde Meckenheim.
Bis zum Kriegsausbruch 1939 wurde das Karnevalsgeschehen von der Prinzengarde bestimmt. In den Kriegsjahren war das Karnevalstreiben nicht gestattet. Nach dem Zerfall der "Großen Meckenheimer K.G" übernahmen die Stadtsoldaten unter der Führung des Kommandanten Jean Koch und des Spieß Josef Schönau insgesamt die Geschicke des Vereinslebens und des Meckenheimer Karnevals. Dank ihrer Initiative erfolgte im Jahre 1956 die erste Kappenfahrt durch die Straßen Meckenheims. Mit der Übernahme des Kommandantenamtes durch Jean Koch, der auch die Stelle des Oberbrandmeisters bekleidete, wurde das Corps wieder maßgeblich von der Wehr unterstützt und
gefördert. 1958 übergab Jean Koch das Kommando an Hans Eschweiler. Ihm zur Seite stand als Spieß Heinrich Siegberg. Seit der Auflösung der "Großen Meckenheimer KG" hatte Heinrich Unkelbach die Aufgabe des Schultheiß wahrgenommen. Dieses Amt übernahm 1963 Michael Grohs. Die stetige Aufwärtsentwicklung des Corps fand wohl ihren Höhepunkt im Jahre 1960, als ein großes Erbsensuppenessen auf dem Marktplatz arrangiert wurde, das die Mitbürger dankbar "in sich aufnahmen". Die Entwicklung in der Feuerwehr verlangte zu dieser Zeit eine formelle Trennung vom Stadtsoldaten-Corps. Das konnte allerdings die freundschaftlichen Beziehungen nicht beeinträchtigen.
1963 übernahm Karl Siegberg das Kommandantenamt von Hans Eschweiler, der zum
Ehrenkommandanten ernannt wurde. Als Spieß stand Heinrich Siegberg seinem Bruder Karl zur Seite. 18 aktive Mitglieder zählte das Corps zu dieser Zeit. Die von Karl Siegberg konsequent betriebene Jugendarbeit sorgte dafür, dass im Jahre 1968 bereits
70 Mitglieder aktiv tätig waren. Schon im Jahre 1964 begann man mit den Planungen zur 100-Jahr-Feier - mit einem Kassenbestand von ca. 500 DM wahrlich ein gewagtes Unternehmen. Im gleichen Jahr wurden die Freundschaftsbande zum Musikverein Neumarkt/Steiermark geknüpft, woraus sich eine nunmehr schon über 40 Jahre andauernde lebendige Vereinsfreundschaft entwickelt hat. Dass die Stadtsoldaten im Jahre 1968 keinen Festsaal mehr besaßen, muss in der Rückschau wohl als Glücksfall bezeichnet werden. Jetzt rückten die Mitglieder noch enger zusammen und packten die anstehenden Probleme gemeinsam an. So wurde jede Menge Holz beschafft, gehämmert, gezimmert, und nach geraumer Zeit stand ein vereinseigenes Festzelt zur Verfügung, in dem nicht
nur das 100jährige Jubiläum gefeiert wurde, sondern auch Kirmesbälle und viele Veranstaltungen mehr. Das Jubiläumsfest zum 100jährigen Bestehen im Jahre 1968 wurde ein Bombenerfolg. Jetzt zeigte sich wieder einmal, dass das Stadtsoldaten-Corps tief in seiner Heimatstadt verwurzelt ist. Die ganze Stadt nahm großen Anteil an diesem Fest, das vom Programm und der Gestaltung her schon damals einmalig war. Im Anschluß an das Jubiläum wurde das langersehnte Tambourcorps gegründet. Für 19 Musiker wurden Trommeln und Flöten angeschafft und unter der Stabführung von Josef Schliebach begann die Probenarbeit.
Als zweiter Stabführer leitete Peter Schüffelchen das Tambourcorps bis zu seinem Tode im Jahre 1985. Danach wurde Erich Durstewitz jr. mit der Leitung des Tambourcorps betraut. Er übergab 1994 das Amt des Tambourmajors an Günter Münch. 1969 löste Friedhelm Hammerschlag Heinrich Siegberg als Spieß ab und der Zustrom neuer Mitglieder in den 70er Jahren sorgte für weitere Aktivitäten. So wurde z.B. die Soldatentanzgruppe vergrößert und man gründete die Mariechentanzgruppen. Prinz Hans II. (Mandt) und Prinzessin Irmgard I (Mandt) regierten in der Session 1977/1978 das Meckenheimer Narrenvolk.
1978 wurde zum 110jährigen Jubiläum wieder ein großes Musikfest arrangiert, das, wie schon die 100-Jahr-Feier, ein voller Erfolg wurde. Im Jahre 1978 erfüllten die Verantwortlichen des Corps sich einen weiteren lang gehegten Wunsch die Blaskapelle wurde gegründet. Erster Ausbilder war der Rheinbacher Musiklehrer Jakob Kann.
Ihm folgten Peter Löhr, Peter Weiler und Uli Kirsch, die jeweils für mehr oder weniger lange
Zeiträume die Verantwortung für die musikalische Leitung der Blaskapelle hatten.
Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass dem Stadtsoldaten-Corps wohlgesonnene Gönner, u.a. der Bauunternehmer Josef Weiler, den Aufbau und die Entwicklung der Blaskapelle viele Jahre unterstützten.
Karl Siegberg
Kommandant von 1963 bis 1994
Friedhelm Hammerschlag
Spieß von 1969 bis 1994
Ab 1991 lag die Leitung und Ausbildung der Blaskapelle in den Händen des Musiklehrers Wilhelm Brüntink. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er diese Tätigkeit 1995 aufgeben.
In der Folge leitete Siegmund Hofferer einige Zeit die Probenarbeit bis im Herbst 1999 das
hartnäckige Bemühen der Vereinsführung zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte und Harald Borchert als Kapellmeister verpflichtet wurde, der zuvor 16 Jahre die Blasorchester der Musikfreunde Fidelia Wormersdorf geleitet hatte. Sein Abschiedskonzert als Kapellmeister fand im Oktober 2011 statt. Ihm folgte 2012 Erhard Knies, der wiederum übergab den Taktstock nach kurzer Zeit an den 23 jährigen Sebastian Schmidt und seit 2014 steht Christoph Ahlemeyer am Dirigentenpult. Im Jahre 1980 regierten Maria und Josef Weiler als Prinz Josef I. und Prinzessin Maria I. das Meckenheimer Jeckenvolk.
Anlässlich ihrer Vorstellung bei der Stadt Meckenheim fand der erste offizielle Auftritt der
Blaskapelle des Stadtsoldaten-Corps statt.
Nach der Neuanlegung der Sportplätze 1979 in der Neuen Mitte bot die Verwaltung der Stadt Meckenheim dem Stadtsoldaten-Corps das Clubhaus des VfL Meckenheim als Vereinsheim an. Die Stadtsoldaten nahmen dieses Angebot dankend an. Nach 1586 Arbeitsstunden hatten sie sich ein schmuckes Zeughaus hergerichtet. Im Jahre 1986 wurde dann eine Küche angebaut und das Lager vergrößert. In der Karnevalssession 1983/1984 schwangen der damalige Säckelmeister des Stadtsoldaten-Corps Erich Durstewitz und seine Ehefrau Gertrud das närrische Zepter. Als Prinz Erich I. und Prinzessin Gertrud I. erlebten sie eine tolle Session. Als Besonderheit ihrer Regentschaft sei noch erwähnt, dass sie anlässlich ihrer Proklamation zwei Leitsätze verkündeten. 1. Früher wie heut – Spaß an der Freud und 2. Ärm avver jlöcklich Prinz Wolfgang I. (Mertens) und Prinzessin Helga I. (Mertens) hießen in der Session 1987/1988 die Regenten des Meckenheimer Karnevals und sie setzten die langjährige Tradition der Prinzenpaare aus den Reihen des Stadtsoldaten-Corps fort. Zum 120jährigen Bestehen im Jahre 1988 veranstaltete das Corps ein großes Garde- und Freundschaftstreffen. Es wirkten über 1000 Uniformierte mit - unter anderem unsere Freunde aus Neumarkt/Steiermark. Mit einem "Großen Zapfenstreich" in der Swistbachaue fand das 120jährige Jubiläum ein beeindruckendes Ende. Im gleichen Jahr beschloß der Vorstand, der schon seit fast 20 Jahren mit den gleichen Personen in
der Führung besetzt war, die Jugend mehr in die Vereinsführung zu integrieren. Dieses Vorhaben fand bei den Mitgliedern breite Zustimmung. Bei der Vorstandswahl im Mai 1991 wurden acht neue junge Mitglieder in den Vorstand gewählt.
Als jüngstes Prinzenpaar der Meckenheimer Karnevalsgeschichte haben sich in der Session
1989/1990 Helmut I. (Keßel) und Beate I. (Keßel) einen besonderen Platz in den närrischen Annalen Meckenheims erworben. Als aktive Mitglieder des Stadtsoldaten-Corps brachten beide ideale Grundvoraussetzungen für eine Regentschaft mit und erfüllten sich so bereits in jungen Jahren den Traum vieler Karnevalisten. Im Sommer 1989 knüpfte das Stadtsoldaten-Corps erste Kontakte zu einem Karnevalsverein in der damaligen DDR.
Nach dem Fall der Mauer nahm eine größere Abordnung der 1. Großen Reudener K.G. an unserem VI. Biwak teil. Im Mai 1990 fuhr dann eine 22köpfige Abordnung zum Gegenbesuch nach Reuden in SachsenAnhalt.
Zur Sessionseröffnung im November 1990 war das gesamte uniformierte Corps in Reuden zu Gast. Die 1. Große Reudener K.G. war zuletzt beim Biwak im Februar 1992 zu Besuch in Meckenheim. Bei der "Großen Gala-Prunksitzung" 1990 fungierte erstmals Peter Klee neben unserem Schultheiß Michael Grohs als Co-Moderator und übernahm im Laufe der Veranstaltung die Sitzungsleitung und das Amt des Schultheiß von seinem Vorgänger, der 28 Jahre in dieser Funktion tätig war. Michael Grohs wurde von Kommandant Karl Siegberg zum Ehrenschultheiß ernannt.
Zur 125-Jahr-Feier fand im Jahre 1993 ein großes Musik- und Gardetreffen statt. Unter dem Motto "Ein Fest in Blau-Rot-Weiß" feierte ganz Meckenheim das Vereinsjubiläum des Stadtsoldaten-Corps. Mit Disco, Seniorennachmittag, Freundschaftstreffen für Musikzüge, Rheinischem Abend, einem Gardetreffen mit über 40 befreundeten Vereinen und zum Abschluß dem "Großen Zapfenstreich" mit Feuerwerk wurde für jeden Besucher etwas geboten.
Die Session 1992/1993 stand wieder einmal im Zeichen eines Prinzenpaares aus den Reihen des Stadtsoldaten-Corps. Prinzenpaar Jochen I. (Stiebitz) und Gaby I. (Stiebitz) regierten das Meckenheimer Jeckenvolk. Bei der Vorstandswahl im Mai 1994 stellten sich Kommandant Karl Siegberg und Spieß Friedhelm Hammerschlag nicht mehr zur Wiederwahl. Nach 31- bzw. 25jähriger Tätigkeit in vorderster Front übergaben beide die Vereinsführung in jüngere Hände. Ein Großteil ihrer Vorstandskollegen folgte ihrem Beispiel.
Die Jahreshauptversammlung wählte Hans-Erich Jonen zum Kommandanten und Peter Siegberg jun. zum Spieß des Stadtsoldaten-Corps. Im Rahmen des Kameradschaftsabends ernannte Kommandant Hans-Erich Jonen seinen Vorgänger Karl Siegberg zum Ehrenkommandanten und Friedhelm Hammerschlag zum Ehrenspieß.
1995 stand mit dem "Ersten Oktoberfest" wieder einmal eine neue Veranstaltung auf dem
Terminplan des Corps. Mit original "Wies'n-Bier" und zünftiger Blasmusik feierte man ein ganzes Wochenende nach bayrischer Art. Das Oktoberfest war ein solcher Erfolg, daß es ins feste Veranstaltungsprogramm aufgenommen wurde.
Seit 1997 gibt es auf Initiative des Stadtsoldaten-Corps im Wonnemonat Mai in der Stadt
Meckenheim wieder einen "Dorfmaibaum" zu sehen. Mit vereinten Kräften aufgestellt, steht er weithin sichtbar auf der Wiese vor dem Zeughaus in der Mühlenstraße.
In der Session 1997/1998 hatte das Prinzenpaar Christian I. (Kerzmann) und Iris I. (Kerzmann) die närrische Macht über Meckenheim. Das wohl einschneidenste Ereignis des jungen 21. Jahrhundert war zweifellos der Neubau des Zeughauses. Auch wenn das alte kleine Vereinshaus vielen Mitgliedern ans Herz gewachsen war, so setzte sich am Ende der 90er Jahre zunehmend die Erkenntnis durch, dass die "gute Stube" leider nicht mit der Größe des Vereins mitgewachsen war. Nach vielen Monaten intensiver Überzeugungsarbeit, erhielt der Vorstand im Sommer 2000 die Zustimmung der Mitgliedschaft für einen Neubau.
Die Monate der Bauphase von April bis November 2001 wird allen Beteiligten sicher noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Auch wenn das Corps seit dem Neubau den Gürtel zwangsläufug etwas enger schnüren muss, so schauen alle Mitglieder doch mit Stolz auf eines der modernsten Vereinshäuser der gesamten Region, welches nicht nur für private Feierlichkeiten der Mitglieder sondern auch von Organisationen, Parteien und Verbänden regelmäßig für Schulungen und Versammlungen genutzt wird. Neben dem sogenannten Gesellschaftsraum sind es insbesondere die großen Lagerräume, der Trainings- und Probenraum sowie eine geräumige Kommandantur, die das Stadtsoldaten-Corps in
die Lage versetzen, weitestgehend autark agieren zu können.
Besonders stolz sind wir darauf, dass unser Zeughaus für seine behindertengerechte Bauweise und Ausstattung ausgezeichnet wurde. Die Meckenheimer Kinder wurden in der Session 2002/2003 von einem Kinderprinzenpaar regiert, welches ebenfalls aus den Reihen des uniformierten Stadtsoldaten-Corps stammte. Prinz Dennis I. (Kerzmann) und Prinzessin Lisa I. (van Schewick) hatten ihre Session unter das Motto gestellt: „Kleene janz groß“.
Der Karnevalssession 2002/2003 drückte wieder einmal ein Prinzenpaar aus den Reihen des Stadtsoldaten-Corps seinen närrischen Stempel auf. Prinz Robert I. (Klimaschewski) und Prinzessin Therese I. (Mazur) sorgten vom 11.11. bis Aschermittwoch für viel „Spaß an d’r Freud“.
Ihr Sessionsmotto lautete: „Echte Fründe“
Hans - Erich Jonen
Kommandant von 1994 bis 2012
Peter Siegberg
Spieß von 1994 bis 2012
Im November 2003 übernahm Conny van Schewick das Narrenzepter von ihrer Schwester Lisa und gemeinsam mit Kai Klimaschewski hatten sie als Prinz Kai I. und Prinzessin Conny I. in der Session 2003/2004 die Macht über die jecken Meckemer Pänz – und so lautet auch ihr Sessionsmotto: „Jecke Pänz han die Macht“
Im Jahr 2004 wurde in der sogenannten „karnevalslosen Zeit“ erstmals eine weitere Veranstaltung durchgeführt – die Stadtsoldaten-Kinderbörse. Seitdem verwandelt sich unser Zeughaus in jedem Frühjahr und Herbst an einem Sonntag in ein Kaufhaus für gut erhaltene Kinderkleidung und Spielzeug.
Anlässlich des Kameradschaftsabends 2005 ging für das Stadtsoldaten-Corps ein großer Traum in Erfüllung. Auf Initiative und Dank der unbeschreiblichen Großzügigkeit des aktiven Soldaten Günther Tobisch wurde dem Corps ein imposanter zweiarmiger Schellenbaum überreicht, der seit diesem Tage bei allen Auftritten als weithin sichtbares Zeichen eine stolze karnevalistischen Streitmacht ankündigt.
Auch die Session 2006/2007 musste ohne „großes“ Prinzenpaar auskommen und so regierte das Kinderprinzenpaar Marc I. (Kerzmann) und Prinzessin Allegra I. (Wolber), wie schon einige ihrer Vorgänger, die kleinen und großen Jecken. Beide waren übrigens aktive Karnevalisten – Marc bei den Stadtsoldaten und Allegra bei der Prinzengarde. Ihr Motto lautete: „Jeck sin is joot“
In der Karnevalssession 2007/2008 ging eine vierjährige prinzenpaarlose Zeit in Meckenheim zu Ende. Das Prinzenpaar Robert I. und Therese I. konnte endlich in den wohlverdienten „TollitätenRuhestand“. Mit Prinz Günter I. (Klein) und Prinzessin Monika I. (Klein) stellte das Stadtsoldaten-Corps närrische Regenten, die unter ihrem Motto „Nehmt uns so, wie wir sind“ und gestützt auf die blau-rot-weiße Stadtsoldaten-Streitmacht eine tolle Session erlebten.
Ein Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte war das Jubiläumsfest „140 Jahre StadtsoldatenCorps“ im Mai 2008, an dem selbstverständlich auch unsere Freunde des Musikvereins Neumarkt aus der Steiermark teilnahmen. Festkommers, Rheinischer Abend, Gardetreffen und Großer Zapfenstreich lockten an den Festtagen viele Besucher von Nah und Fern ins Festzelt in der Swistbachaue. Zu den Glanzlichtern dieses Festes zählten u.a. der Auftritt von Willibert Pauels (Ne Bergische Jung) beim Rheinischen Abend und der gemeinsame Jubiläumstanz aller Tanzgruppen von den Minis bis zur Soldatengruppe.
„Mir stonn zesamme, of krüz oder quer – Meckem, die Stadtsoldate un de Fasteleer“.
So lautete das Motto von Ilona und Uwe Grodde, die als Prinz Uwe I. und Prinzessin Ilona I. in der Session 2008/2009 das Meckenheimer Narrenvolk regierten und die lange Tradition der Stadtsoldaten-Prinzenpaare um ein weiteres Kapitel bereicherten.
In der Session 2010/2011 hieß es dann „Singe, danze, laache – dat wolle mir mit üch maache“ als Ingrid Lanzerath und Peter Klee als Prinzenpaar Ingrid I. und Peter III. das Zepter in die Hand nahmen. Somit stellte das Stadtsoldaten-Corps zum dritten Mal in Folge das Meckenheimer Prinzenpaar. Leider wurde unser traditionsreicher Manöverball in dieser Session zum letzten Mal durchgeführt. Das Interesse der Gäste, für diese Veranstaltung, hatte, über Jahre hinweg, nachgelassen. So mussten wir, schweren Herzens, diesen Teil der Vereinsgeschichte aufgeben.
Im Jahr 2012 wurde ein neuer Vorstand gewählt und nach 18 Jahren trat Hans-Erich Jonen nicht mehr als Kommandant an. Im folgte in dieses Amt unser Schultheiß und amtierender Prinz Peter Klee. Bei den Vorstandswahl 2015 trat unser langjähriger Spieß Peter Siegberg jun. nicht mehr an. Nach 21 Jahren gab er das Amt an Stefan Hammerschlag weiter.
Unser Oktoberfest „dümpelte“ schon einige Jahre vor sich hin. Überlegungen wurden laut, diese Veranstaltung aus dem „Programm“ zu nehmen. Eine zündende Idee hatte der Meckenheimer Verbund: Das Oktoberfest 2015 mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu verbinden. Das Festzelt wurde erstmals auf dem Kirchplatz aufgebaut. Logistisch musste einiges bewältigt werden, aber das Oktoberfest wurde wieder zu einem großen Erfolg. Bei strahlend blauem Himmel war auch am Sonntag kein freier Platz im Zelt zu bekommen. Mit zünftiger Musik und bayrischen Speisen konnten wir bei unserem Publikum punkten.
Wieder einmal gingen fünf Jahre ins Land, bevor für die Session 2015/16 ein weiteres Prinzenpaar proklamiert werden konnte. Mit Heike und Michael Holzhäuser stellte das Stadtsoldaten-Corps, zum vierten Mal in Folge, das Meckenheimer Prinzenpaar. Und die Session von Michael I. und Heike I., stand dann ganz unter dem ihrem Motto „Mit Hätz un Siel“.
Nur eine Session ohne Prinzenpaar und zum großen Jubiläum 150 Jahre Stadtsoldaten konnten wir ein Geschwister-Prinzenpaar proklamieren. Regina I. (Gutzeit) und Juppi I. (Schoenenberg) wurden am 11.11.2017 in der neuen Jungholzhalle vom Bürgermeister Bert Spilles in Amt und Würden gehoben. Vorher aber wurde Katharina III. als Kinderprinzessin inthronisiert und somit wurden die Narrenherrscher, allesamt aus den Reihen der „Blauen“ gestellt. Dies war auch der Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten des Corps.
In der folgenden Session drehte sich alles um unser Jubiläum. Jede Veranstaltung hatte
Überraschungen für unsere Gäste parat. Und die Tollitäten gaben alles, was vom Publikum gerne mit viel Applaus honoriert wurde. Im Mai 2018 stand dann das große Fest an. Bereits eine Woche vorher wurde das Zelt errichtet. Mit 1500 Quadratmeter, wohl das größte Zelt, welches in Meckenheim bis dahin errichtet worden war. Die Größe war aber auch nötig. Allein zum rheinischen Abend wurden rund 1200 Gäste erwartet. Der
Festkommers wurde erstmals ausgelagert und fand schon im April, im Rahmen eines
Kommersfrühschoppens statt. Somit war der Freitag für eine zusätzliche Party frei. Beim rheinischen Abend wurde mit Quebeat, Liselotte Lotterlappen und den Brings das Zelt zum Kochen gebracht. Leider war der Sonntag verregnet, sodass wir den Festzug ausfallen lassen mussten. Doch mit den Zugteilnehmern wurde schnell ein Biwak auf die Bühne gezaubert und zum Abschluss durften wir wieder raus, um den großen Zapfenstreich auf der Hauptstraße vor der Kirche abzuhalten. Erstmals schon um 18 Uhr, beginnend mit einem Sternmarsch. Weit über 300 Zuschauer waren der Lohn für die neue Zeit- und Platzwahl. Somit hatte unser Fest auch einen würdigen Abschluss bekommen.
Zu den festen Veranstaltungen in jedem Jahr zählen unter anderem: Sitzungs-Revue, Kinderkostümfest, Närrisches Biwak, Besuch im St. Josef Seniorenhaus,
Maibaumaufstellen, Kinderbörse, Frauenbörse, Johanneskirmes, Oktoberfest, Corps-Appell mit Kameradschaftsabend.
Das Stadtsoldaten-Corps zählt derzeit ca. 500 Mitglieder, davon ca. 140 Uniformierte.
Dies alles machen wir auch nach 155 Jahren getreu unserem Motto: